Der Weg beginnt am Rathausplatz. Wir durchqueren den Ortskern. Vallehermoso war in seiner Glanzzeit der wichtigste Ort auf La Gomera. Zunächst dank des Weinhandels, und im 20. Jahrhundert wegen dem Bananenexport. Die Gebäude mit 2 Etagen und mit Holzverkleidungen deuten auf die ursprüngliche Wichtigkeit dieses Ortes hin.
Wir kommen an der San Juan Bautista Kirche vorbei, eine moderne Konstruktion. Nach verschiedenen Zerstörungen wurde sie im neogotischenStil neu errichtet.
Nachdem wir den Friedhof von Vallehermoso hinter uns gelassen haben, beginnen wir den leichten Abstieg in die Era Nueva Schlucht, wo wir an den verschiedensten Pflanzenarten entlangkommen werden. Im Flussbett und an den alten Anbauterrassen befinden sich vor allem Palmen, die kleine Wälder bilden und Balsam-Wolfsmilchgewächse, die die damaligen Äcker inzwischen bewachsen haben. Dieser Renaturierungsprozess lässt die Spuren der damaligen landschaftlichen Aktivität verschwinden.
Die interessanteste Vegetationsart ist an den Hängen zu sehen, die Wacholderbäume.
Während des Aufstieges verbreitert sich der Weg plötzlich und führt über einen kleinen, gepflasterten Dreschplatz. Dies weist uns darauf hin, dass in dieser Gegend, in den Terassenfeldern des Flussbettes, ursprünglich Getreide angebaut wurde. Daraus stellte man das Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung her, das “gofio”, ein besonderes Mehl, das aus Zeiten der Ureinwohner stammt.
Nachdem wir den Hangaufstieg beendet haben, werden wir einen weiten Ausblick auf den oberen Teil von Vallehermoso geniessen. Besonders auf unserer rechten Seite sind Baumheide-Buschwälder zu sehen, die sich bis zum Nationalpark erstrecken, der bei Epina endet. Vor uns liegt die Hochebene von Vallehermoso, auf der sich ein Lorbeerwald breit macht. Nun können wir verstehen warum dieses Tal landwirtschaftlich von grosser Bedeutung war. Die Wälder der höheren Lagen begünstigten die Wasseraufnahme und nährten die Quellen, die dazu genutzt wurden die Äcker zu bewässern.
Diese Kapelle schliesst die Teselindeebene. Von hier aus können wir die Nordküste La Gomeras erblicken, die im Westen von den Peligro und Bejira Spitzen geschlossen wird. Der Arguamul Weiler liegt an den Hängen.
Diese Kapelle ist der Heiligen Clara gewidmet. Eine Legende besagt, dass sie gegründet wurde weil die Fischer am Strand ein Heiligenbild fanden. Diese Kapelle wurde schon im 17. Jahrhundert erwähnt, als sie einen anderen Standort hatte. Der heutige Standort ist die dritte Stelle. Die Kapelle wurde nun in diese Gegend gelegt, da sie geschützter ist und sich für die Feierlichkeiten (die im August stattfinden) besser eignet.
Die Erosion hat das Aussehen des halbwüstenartigen, vom Wind gepeitschen Berggipfels, geprägt. Hier liegt die Virgen del Coromoto Kapelle. Im Jahre 1985 wurde sie von den Einwohnern von Vallehermoso, die aus Venezuela zurückgekommen waren, errichtet. In Venezuela ist diese Heilige die Schutzpatronin des Landes. An dem naheliegenden und verlassenen Weiler Chjeré, wo einige einsame Palmen an den alten Anbaufeldern stehen, kann man sich vorstellen, wie hart das ländliche Leben und die Viehzucht damals im Norden von La Gomera gewesen sein muss.
Nachdem wir die Bergrücken zurückgelegt haben, erreichen wir Punta de Alcalá, der letzte bis ins Meer stürzende Steilhang. Von hier aus hat man einen Blick auf Vallehermoso in seiner vollen Pracht. Die Dimension dieses Tales ist von diesem Punkt aus besser zu erkennen als vom Inneren.
Uns gegenüber liegen die Hänge von Tamargada mit ihren Terrassenfeldern. Dies ist eine der besten Stellen, an der die harte Arbeit der Landwirte zu sehen ist. Sie mussten an den Steilhängen schwer kämpfen um flache Gelände für den Anbau zu erhalten.
Im Flussbett ist der landwirtschaftliche Wohlstand, den Vallehermoso ursprünglch genossen hat, zu erkennen. Dort lagen die Anbaufelder, die leicht zu bearbeiten waren da es an Wasser nicht mangelte. Die Häuser befinden sich rings herum, an den weniger steilen Hanglagen, damit das fruchtbare Land nicht beeinträchtigt wird.
Nachdem wir den Abstieg bis ins Flussbett beendet haben, gelangen wir auf einer Landstrasse zurück nach Vallehermoso. Von dort aus können wir uns an die Küste begeben. Auf der linken Seite werden wir die Reste einer Steinkonstruktion, auch Burg (Castillo) genannt sehen, die zu der damaligen, kleinen Hafananlage (pescante) gehören. Sämtliche landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden über den pescante auf die Schiffe geladen. Ausserdem liegt hier eine Kapelle, die der Heiligen Virgen de Candelaria gewidmet ist und aufgrund der Meeresbedingungen ihren Standort mehrmals wechseln musste.
- Lassen Sie niemals irgendwelchen Müll in der Umgebung zurück, auch keine Zigarettenstummel. Essensreste tragen zur Vermehrung von Nagetieren und verwilderten Katzen bei, die eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen.
- Respektieren Sie die Tiere, belästigen Sie sie nicht und füttern Sie sie nicht. Wenn Sie ein verletztes Tier sehen, können Sie dies unter der Notrufnummer 112 melden. Reißen Sie keine Blumen oder Pflanzen aus.
- Heben Sie keine Steine oder andere Elemente aus der Natur auf und nehmen Sie sie nicht mit. Verändern Sie sie auch nicht, indem Sie sie zu den berüchtigten „Steinmännchen“ aufstapeln.
- Beachten Sie die Beschilderung an den Wegen. Sich abseits der angelegten Wege zu bewegen, schadet der Umwelt und kann auch für Sie und Ihre Begleiter gefährlich werden.
- Es ist sicherer, Ihr Haustier an der Leine zu führen.
- Versuchen Sie, die Ruhe der Umgebung nicht durch übermäßigen Lärm zu stören (laute Musik, Geschrei ...).