Agulo

Im Norden der Insel, zwischen den Tälern von Hermigua und Vallehermoso und etwas mehr als eine halbe Autostunde von der Hauptstadt San Sebastián de la Gomera entfernt, liegt Agulo. Ein malerischer, gemütlicher Ort voller Geschichte, Natur und Traditionen, in dem man vom Alltag abschalten kann: eine Wanderung durch den Garajonay-Nationalpark, die Aussicht von der Aussichtsplattform Abrante, der beeindruckende Anblick des Naturdenkmals Roque Blanco oder ein Bummel durch die engen Gassen der perfekt erhaltenen Altstadt.

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Agulo-La-Gomera
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Die Praline von La Gomera

Der Ort wurde zwar schon am 27. September 1607 gegründet, die Siedlung, in der sich Agulo heute befindet, entstand aber erst 1620. Bis 1739 wurden zwei wichtige Gebäude errichtet: das Rathaus und die Pfarrkirche San Marcos Evangelista, eines der emblematischsten Gebäude des Städtchens. In den 1960er-Jahren erreichte Agulo seinen Bevölkerungshöchststand mit 2747 Einwohnern, eine Zahl, die heute auf knapp tausend Einwohner gesunken ist. Die Gemeinde hat eine fast acht Kilometer lange Küstenlinie, ihr höchster Berg ist 1360 Meter hoch. 

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Agulo war der erste Punkt der Insel, der mit Wasserleitungen und Elektrizität versorgt wurde, außerdem gab es hier den ersten Davit, eine Schiffsanlegevorrichtung, von der aus Produkte in den Rest der Welt exportiert wurden. Aber es ist das aktuelle, bis ins kleinste Detail gepflegte Erscheinungsbild – und natürlich das süße Gebäck, das hier verkauft wird –, das den Ort als „Praline von La Gomera“ bekannt macht. Die Landschaft ist geprägt von fruchtbaren Terrassenfeldern, schroffen Steilwänden und einer wundervollen Aussicht – ein grüner Balkon mit Blick auf das Meer.

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Ein Bummel durch Agulo

Agulo liegt zwischen zwei Tälern und ist in zwei verschiedene Teile unterteilt, den oberen und den unteren Bereich. Im zweiten, näher an der Küste gelegenen, befindet sich die Altstadt, eine der schönsten des ganzen Archipels, mit engen, gepflasterten Straßen, weiß gestrichenen Häusern und den charakteristischen roten Ziegeldächern. Rund um ihre Häuser haben die Besitzer Gärten für den Eigenbedarf angelegt und pflegen so eine ökologische und nachhaltige Lebensweise. 

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Ein Besuch des Hauses des Malers José Aguiar, in dem sich derzeit das thematische Museum der Filii Christi befindet, oder der Plaza Leoncio Bento ist ein Muss. Aguiar wurde in Kuba geboren, wuchs aber in Agulo auf und wurde einer der größten Vertreter der kanarischen Malerei und der beste spanische Wandmaler des 20. Jahrhunderts. Das Gebäude, in dem der Maler viele Jahre wohnte, wurde zu einem Museum, einer Bibliothek und einem Ausstellungssaal umgebaut. Der Platz Leoncio Bento ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen und darf bei einem Spaziergang durch Agulo nicht fehlen. 

Von der Aussichtsplattform Abrante auf dem höchsten Punkt der Steilwand hat man einen Panoramablick auf ganz Agulo und seine drei Ortskerne, El Charco, Las Casas und etwas weiter weg La Montañeta. Ein Skywalk mit Glasboden vermittelt den Anschein, man würde über dem Abgrund schweben. Ganz in der Nähe von Abrante befindet sich das Naturdenkmal Roque Blanco: 27 Hektar wunderschöne Landschaft mit einigen Exemplaren eines in der Region sehr seltenen Strauchs, des Madroños (westlicher Erdbeerbaum). Weitere Attraktionen in der Umgebung sind der Stausee Las Rosas, ein friedlicher Stausee inmitten der Natur, wo man dem Gesang der Vögel lauschen kann, oder der Aussichtspunkt Montaña del Dinero. 

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Las Hogueras de San Marcos - St. Markus Feuer

Agulo hat eine einzigartige Tradition bewahrt, die nirgendwo sonst auf La Gomera zu finden ist, die Hogueras de San Marcos, das St. Markus Feuer. Jedes Jahr am 24. April werden rund um die Dorfkirche Stapel aus Wacholderholz errichtet und angezündet und die jungen Männer des Ortes springen über die Feuer. Diese lokale Tradition reicht Jahrhunderte zurück und verwandelt in der Nacht die Straßen des Dorfes in eine Bühne, auf der sich Feuer, Musik und Religion vermischen. 

Agulo ist der Geburtsort von Antonio Marcos Chinea Hernández, einem Boxer, der 1968 an den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt teilnahm; er ist bis heute der einzige auf La Gomera geborene Sportler, der an einem olympischen Wettkampf teilgenommen hat. Neben Chinea wurden in Agulo auch Dichter und Schriftsteller wie Cesarina Bento Montesinos, Pedro Bethencourt Padilla und sein Bruder José oder Antonio Jesús Trujillo Armas geboren.

 

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